Sonntag, 27. März 2016

Rezension zu "Regenbogentänzer" von Nicole Walter

Rezension zu "Regenbogentänzer" von Nicole Walter


Titel: Regenbogentänzer
Autor: Nicole Walter
Verlag: Knaur
Seiten: 352
Erschienen: 02.11.2015 (Erstausgabe)
Preis: TB 9,99 € [D]


Klappentext:

Was ist es, das unser Leben lebenswert macht?
Für Milena war es stets das Tanzen, das sie erfüllte und von dem sie glaubte, dass sie nie darauf verzichten könnte. Doch dann ist ihre Karriere als Tänzerin von einem Tag auf den anderen vorbei. Milena glaubt zu zerbrechen. Da sieht sie auf einer Brücke einen Mann, der sich augenscheinlich in die Tiefe stürzen will. Milena rettet ihn und bringt ihn in das "Regenbogenhaus". Hier wohnen Menschen, die allein nicht in der Welt zurechtkommen und die doch oft am besten wissen, was wirklich zählt.
Wird Milena von ihnen lernen können, ihrem Leben wieder einen Sinn zu geben?


Cover:

Ich finde das Cover wunderschön, es war einer der Gründe, warum ich dieses Buch lesen wollte. Für ein Mädchen wie mich ist es perfekt ;), so schön bunt und verspielt. Ich mag diese Farbverläufe unheimlich gern, es fällt sofort ins Auge. In einer Buchhandlung hätte ich es wohl auch sofort in die Hand genommen.
Zum Titel passt es natürlich hervorragend.


Inhalt:

Milena wollte immer nur tanzen, dafür hat sie sogar den Bruch mit ihrer Familie in kauf genommen. Sie hat aufgegeben, wofür andere alles geben würde, Liebe und Familie.
Doch nach einer Verletzung muss sie das Tanzen aufgeben und fällt in ein tiefes Loch. Sie hat nie etwas anderes gelernt und muss einsehen, dass es für eine verletzte ehemalige Tänzerin nicht leicht ist wieder Fuß zu fassen.
Sie findet keinen Job, weiß nichts mit sich anzufangen - bis sie Alphonse trifft. Alphonse ist ein komischer alter Kauz, der auf der brücke kleine Flugzeuge fliegen lässt, welche immer wieder abstürzen. Milena fürchtet, Alphonse könnte gleich hinterher stürzen. Sie begleitet ihn zurück zu seinem "Zuhause" dem Regenbogenhaus, ein Haus für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Milena ist zunächst von den neuen Eindrücken überwältigt und sehr skeptisch. Sie lernt dort nicht nur die Patienten, sondern auch den Psychiater Phil kennen.
Trotzt ihrer anfänglichen Skepsis besucht sie das Regenbogenhaus wieder, sie freundet sich mit Phil und auch mit dem ein oder anderen Patienten an.
Milena beginnt über ihr Leben nachzudenken, sie fragt sich, ob sie, in der Vergangenheit, die Prioritäten wohl falsch gesetzt hat.


Meine Meinung:

Ich hatte irgendwie andere Erwartungen an dieses Buch, aufgrund des Klappentextes hatte ich eher mit der Thematik Suizid gerechnet, da lag ich jedoch zum größten Teil falsch. Es geht viel eher darum, dass man plötzlich aus der Bahn geraten kann und die Erkenntnis der wirklich wichtigen Dinge im Leben.
An sich befasst sich dieses Buch mit einer sehr wichtigen Thematik und vermittelt eine wirklich schöne Botschaft. Dennoch, war es leider nicht nach meinem Geschmack.
Das liegt zum einen daran, dass mir diese Art von Büchern oft zu ruhig ist, ich brauche wohl mehr Action und Spannung.
Zum anderen, hatte ich ständig das Gefühl, eine Schullektüre zu lesen. Was weniger an der Botschaft der Story lag, sondern vielmehr daran, dass ich mich ständig dazu aufgefordert fühlte, eine rhetorische Analyse zu verfassen. der Schreibstil kommt mit derart vielen rhetorischen Mitteln daher. Hauptsächlich sind mir dabei die Metaphern aufgefallen, welche sich wirklich die Klinke in die Hand geben (um das gleich mal anzuknüpfen :D).
Ich habe natürlich nichts gegen rhetorische Mittel und eine gut platzierte Metapher, kann dem ganzen eine tolle Wirkung verleihen, aber hier wirkte das ganze sehr gezwungen.
Dieser Schreibstil hat meinen Lesefluss enorm gestört und ich konnte mich schlecht in die Handlung einfinden.
Die Thematik der psychischen Erkrankungen wurde, für meinen Geschmack, etwas zu sehr runtergespielt. Die Beschreibung der Menschen, der Erkrankung und dem Umgang damit, schien mir zu philosophisch.
Daher konnte ich auch keine wirkliche Beziehung zu den Protagonisten aufbauen, Milenas Entscheidungen konnte ich selten nachvollziehen und Phil schien mir auch etwas Weltfremd.
Das ist jedoch lediglich meine persönliche Einschätzung, vielleicht bin ich auch einfach nicht der Typ für eine solche Art von Literatur. Vielleicht bin ich einfach plump und brauche mehr Kampf, Action, Abenteuer :D.

Mein Fazit:

Für mich war dieses Buch leider nichts, aber ich stimme der Autorin in einem Punkt vollkommen zu - nicht immer läuft das Leben nach Plan, es kann uns plötzlich und unerwartet zu Fall bringen, aber wenn wir denken, dass wir nie wieder aufstehen können, sind da Freundschaft und Liebe und plötzlich geht es in einer anderen Richtung weiter...

-Hannah-<3

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