Dienstag, 30. Januar 2018

[Blinddate mit Annie] Der Hauptgang mit PETE

Hey ihr Zuckerschnuten :)

Tanja und Rebecca haben sich mit Annie etwas ganz besonderes einfallen lassen und wir Blogger freuen uns, euch das heutige Menü präsentieren zu dürfen. *grins*



Ihr habt den Aperitif und die Vorspeise schon hinter euch gebracht und jetzt darf ich euch den Hauptgang präsentieren.

Bevor ich allerdings mit dem Hauptgang beginne, habt ihr hier nochmal die Möglichkeit in den Klappentext rein lesen zu können :)


Klappentext zu Wild Boys PETE - Sturmwolken


 Rose Sawyer war immer nur in einen Jungen verliebt. Pete Calhoun war der Bassist der heißesten Schulband, der Schwarm eines jeden Mädchens. Die gemeinsame Liebe zur Musik bringt sie einander näher, lässt sie erkennen, was wirklich wichtig ist.

Fünfzehn Jahre später verlässt Rose ihre große Liebe, und Pete versteht die Welt nicht mehr. Er hat doch alles für sie getan, hat sein ganzes Leben geändert, um ihr gerecht zu werden. Pete stürzt sich in die Arbeit, aber vergessen kann er nicht, ebenso wenig wie Rose. Als sie sich nach Monaten wieder treffen, ist es wieder wie früher. Und doch auch alles anders.


Und nun präsentiere ich euch den HAUPTGANG

Ich drücke mich in eine dunkle Ecke, will nicht, dass er mich sieht, aber will ihn sehen. Ersterer ist mein Bruder, Letzterer mein Schwarm seit ich denken kann. Ich habe mich heute aus dem Haus geschlichen, um sie spielen zu sehen. Na ja, eigentlich interessiert mich mein Bruder nicht. Technisch gesehen ist es wohl seine Band, immerhin ist er der Sänger, aber ich habe wie immer nur Augen für ihn. Pete. Den Bassisten.
Ich weiß, ich weiß. Die Bassisten sind immer die Coolsten. Leider sagt man auch, dass sie die meisten Mädels abbekommen … Und wenn sie dann noch aussehen wie Pete …
Dunkle, fast schwarze Haare, die ihm bis auf die Schultern fallen. Grüne Augen, die mich leider immer nur spöttisch ansehen. Ich bin halt die kleine Schwester seines besten Kumpels. Mehr nicht. Leider. Wenn er mir nur eine Chance geben würde … Ich könnte so viel mehr sein als das. Ich könnte …
Hm, gut, ich bin erst fünfzehn und er ist siebzehn. Vielleicht kann ich ihm gar nicht geben, was all die Mädchen ihm geben, die ihm ständig um den Hals fallen. Ich verdränge den Gedanken. Ich hab keine Erfahrungen mit Jungs. Und das Schlimme ist, ich will auch keine. Nur mit Pete.
Ich sehe nur ihn an. Die anderen vier Mitglieder seiner Band interessieren mich nicht. Meinen Bruder würde ich nicht ansehen, wenn er der letzte Mensch auf Erden wäre. Igitt. Wie die anderen aussehen, weiß ich nicht mal, wenn ich ehrlich bin. Ihre Namen? Mir egal.
Pete sieht einfach wie ein Gott aus, wenn er da so auf der Bühne steht. Er hat eine Jeansjacke mit abgeschnittenen Ärmeln an. Um den Oberarm hat er ein rotes Bandana geknotet. Hey, es ist das Jahr 2000! Und er kann es tragen. Wirklich. Pete ist einfach ein Traum. Er ist nicht zu groß, was ganz praktisch ist, denn ich bin es auch nicht, schlank, und dazu noch dieses Gesicht … Ich könnte ihn stundenlang anstarren.
Jemand rempelt mich an, und ich werde in den Raum geschubst. Ich kann mich nicht halten, falle auf die Knie. Ich spüre, wie jeder zu mir sieht. Jeder. Auch alle auf der Bühne.
»Rose Sawyer, das ist wohl nicht dein Ernst!«, brüllt mein Bruder ins Mikro.
Mist. So viel zum Thema, dass ich nicht will, dass mein Bruder Jensen mich sieht. Ganz großartig gemacht.
»Ähm …«, sage ich.
»Weiß Mum, dass du hier bist?«
Na super. Jetzt muss er mich auch noch vor der ganzen Schule beschämen. Ich muss ihm dringend eine Kröte oder etwas ähnlich Ekliges ins Bett legen. So ein Arsch.
Eine Hand greift um meinen Arm und hilft mir auf. Ich schaue zum Besitzer der selbigen und hoffe einen Moment, dass es Pete ist. Aber es ist Michael, mein anderer Bruder. Hab ich schon erwähnt, dass ich vier habe? Nein?
Michael ist der Älteste. Er ist zwanzig und geht aufs College. David ist achtzehn und beendet in diesem Jahr die Highschool. Und dann kommen die Zwillinge Jensen und Brian. Sie sind siebzehn.
Es ist euch wahrscheinlich aufgefallen. Nicht nur habe ich vier Brüder, ich habe vier ältere Brüder. Bitte erschießt mich sofort. 
»Was soll das, Rose?«, fragt Michael, während er mich aus dem Club zerrt.
»Ich wollte die Band sehen«, murmle ich vor mich hin, während ich versuche, seinem Stechschritt zu folgen.
»Mum hatte Nein gesagt.« Er öffnet die Beifahrertür seines Wagens und katapultiert mich unsanft hinein.
»Ja, aber nur, weil ihr gesagt habt, dass ihr auf keinen Fall ein Auge auf mich haben werdet.«
»Wir sind nicht deine Babysitter.«
»Das ist so unfair! Als die Zwillinge fünfzehn waren, durften sie überall mit hin. David und du habt immer auf sie aufgepasst.«
»Das ist was anderes.«
»Wieso?« Aber ich kenne die Antwort bereits. Weil ich ein Mädchen bin. Die Standardantwort meiner Brüder seit ich denken kann. Nein, du kannst nicht mit uns Fußball spielen, du bist ein Mädchen. Nein, du kannst nicht mit uns zum Baggersee, du bist ein Mädchen. Nein, du darfst nicht mit zum Lagerfeuer, du bist ein Mädchen. Bäh, ätzend!
»Weil du ein Mädchen bist.«
»Ich will aber keins sein!«, gebe ich zurück, obwohl ich natürlich weiß, wie unsinnig dieser Satz ist.
»Du bist aber eins, also finde dich damit ab!«
»Das ist einfach nur zum Kotzen.«
Er blinkt, um in unsere Straße einzubiegen. »Weißt du, was zum Kotzen ist? Dass ich meine kleine Schwester nach Hause fahren muss, obwohl ich gerade noch meine Zunge in so ’ner Kleinen hatte.«
»Bäh, widerlich!«
Er grinst. »Ach ja, richtig … Du wurdest ja noch nie geküsst.«
Dazu möchte ich sagen: Wie denn auch? Ich habe ja vier Bodyguards, die jedem Typen den Kopf abreißen, wenn er sich mir auch nur auf hundert Meter nähert. Wie soll ich da geküsst werden?
»Wieso bist du so gemein?«
Er wuschelt mir durch die Haare, was ich überhaupt nicht leiden kann, und daher den Kopf wegziehe. »Ach, Pumpkin. Ich hoffe, du machst es irgendwann mit jemandem, der dich richtig liebt.«
Neugierig blicke ich ihn an. »Wie war es bei dir?«
»Für Männer ist das anders.«
Natürlich. Wie konnte ich auch was anderes annehmen? Deswegen soll ich es mit einem Jungen machen, der mich liebt, weil ich eine delikate Blume bin. Es ist zum … zum … Mäuse melken!
»Pumpkin …«
»Nenn mich nicht so.«
»Aber du bist nun mal unser kleiner Kürbis.«
»Ich hasse diesen Namen.«
Er zuckt mit den Schultern und hält vor unserem Haus. »Muss ich dich reinbringen oder machst du das alleine?«
»Ich mach das alleine«, grummle ich, während ich nach dem Türöffner greife.
»Hey, sei nicht sauer.«
»Doch. Ihr lasst mich im Stich.« Ich steige aus, höre nicht mehr, was er noch sagt, weil ich die Tür zuknalle. Viel zu laut in der stillen Nacht. Und wie sollte es auch anders sein, das Licht in Mums Zimmer geht an. Ganz großartig.
»Bist du das, Pumpkin?«, fragt sie, als sie das Fenster hochgeschoben hat.
»Ja«, gebe ich zu und eile zur Haustür. Diese Diskussion will ich nicht im Freien führen. Ich seh schon, wie sich Mrs. Coulters Vorhänge bewegen.
Als ich aufschließe, höre ich sie die Treppe herunterkommen.
»Rose Sawyer, ich hatte dir ausdrücklich verboten, wegzugehen!« Sie funkelt mich mit ihren blauen Augen an.
Sie ist eine schöne Frau. Eine sehr schöne. Sie hat kastanienbraune Haare, die einen rötlichen Schimmer haben. Wunderschöne dunkelblaue Augen. Sie ist schlank und groß. Eine echte Amazone. Sie hat ihr gutes Aussehen an vier ihrer Kinder weitergegeben. Beim fünften kam dann die krude Mischung heraus, die ich bin.
Ich bin klein, dürr wie ein Strichmännchen, habe orangefarbene Haare und graue Augen, die manchmal heller und manchmal dunkler aussehen. Zu allem Überfluss habe ich Sommersprossen und Locken. Ich sehe aus wie Pepper Ann. Glaubt mir, kein attraktiver Look. Hinzu kommen noch meine Zahnspange und eine Brille.
Außerdem habe ich nicht mal Brüste.
Nicht, dass ich sie vermisse, aber ich sehe ja, wie Jungs Mädchen anstarren, die Brüste haben. Und so werde ich nicht angesehen. Gut, das könnte auch an dem Rest des nicht so attraktiven Pakets liegen, aber selbst Amanda bekommt mehr Blicke als ich. Früher waren wir beide hässliche Entlein. Seit sie Brüste hat – mehr als genug für drei, möchte ich hinzufügen –, bin ich alleine im Ententeich.
»Ich weiß«, sage ich kleinlaut.
Und irgendwie habe ich ihr damit schon den Wind aus den Segeln genommen. Sie nimmt mich in die Arme. »Ich mache mir Sorgen um dich, weil ich nicht weiß, wie du alleine nach Hause kommst. Weil ich nicht weiß, auf was für Menschen du triffst. Du bist doch mein kleines Mädchen.«
Wie soll man sauer auf eine Mutter sein, die so was sagt?
»Ich hab dich lieb, Mum.«
Sie küsst mich auf den Kopf. »Ich hab dich auch lieb, Pumpkin. Geh ins Bett. Morgen ist Schule.«
»Hab ich Hausarrest?«
Sie lächelt. »Das könnte dir so passen. Du vergräbst dich eh schon viel zu sehr in deinem Zimmer.«
Sie kennt mich einfach zu gut.

Meine Brüder und ich haben ein schwieriges Verhältnis. Vielleicht ist es aber auch einfach ganz normal. Sie dürfen mich triezen bis aufs Blut, aber niemand sonst darf das. Daher finde ich morgens Zahnpasta unter meiner Klinke, Furzkissen auf meinem Stuhl (Jungs werden zwölf und danach nur noch größer) und Salz in meinen Cornflakes. Wenn aber irgendjemand in der Schule mich auch nur schräg ansieht, dann sind die Sawyer-Jungs da, um mich zu beschützen. Immer.
Nur leider auch dann, wenn mal jemand Interesse hat … Ich mein, nicht, dass jemand Interesse hat … Ach, ihr wisst schon.
»Hey, Pumpkin«, höre ich, als ich am nächsten Morgen in die Küche komme.
»Dad!«, rufe ich und falle ihm in die Arme.
Er war die letzten zwei Wochen auf Geschäftsreise in Asien. Meine Eltern leiten gemeinsam unser Familienunternehmen, in tausendster Generation. Na gut, das ist übertrieben, aber es ist schon ewig lange im Besitz der Familie Sawyer. Sawyer Gems. Früher haben wir mit echten Edelsteinen gehandelt, aber irgendwann sind wir auf Kristallglas umgestiegen. Geschliffenes Bleiglas, das sich ohne Lupe kaum mehr von einem echten Diamanten unterscheidet, aber natürlich nur einen Bruchteil kostet. Wir liefern an Endkunden, aber auch an Unternehmen, die Mode und Schmuck herstellen.
Ich sage immer wir, weil ich technisch gesehen ein Teil davon bin oder zumindest sein werde. Sobald wir achtzehn werden, werden wir zu stimmberechtigten Mitgliedern. Meine Eltern sind die Geschäftsführer, aber die Firma gehört der ganzen Familie. Zu unterschiedlichen Teilen. Mein Vater gehört der Hauptlinie von Sawyer Gems an. Es wird sichergestellt, dass immer mindestens einundfünfzig Prozent bei uns liegen. Diese hält momentan seine Mutter, ein furchtbarer Drachen, wenn ihr mich fragt.
Mein Vater hat fünfzehn Prozent von seinem Vater geerbt. Und der Rest ist auf diverse Familienmitglieder aufgeteilt, unter anderem besitzen meine Brüder Michael und David jeweils vier Prozent. Aber das ist mir alles zu kompliziert. Wichtig für mich ist nur, wenn ich achtzehn werde, gehört ein Teil der Firma mir, aber ich werde niemals das Sagen haben, denn Michael ist dafür vorgesehen. Es trifft sich daher sehr gut, dass ich auch überhaupt kein Interesse habe, mit synthetischen Steinen zu handeln, pardon, mit Kristallglas.
Bei uns ist es immer laut. Immer. Einer ist lauter als der andere. Immer. Schreien ist akzeptable Lautstärke. Immer.
Nur ich … ich bin ruhig. Ich stehe nicht gerne im Mittelpunkt, ich will die anderen nicht ausstechen, ich will niemanden anbrüllen, damit er mir zuhört. Ich will einfach nur ich sein. Ich in einer Familie voller Selbstdarsteller.
Wir frühstücken gemeinsam. Das ist eine der wenigen Regeln, die es gibt. Nur Michael ist entschuldigt, weil er im College schläft. Alle anderen müssen pünktlich antanzen. Tagsüber können immer unvorhergesehene Dinge geschehen. Dad hat noch spät Termine, Mum muss ins Labor, meine Brüder haben andere Verabredungen, aber der Morgen gehört uns als Familie.
Während ich also in aller Stille meine Cornflakes esse, tobt um mich ein Chaos epischer Lautstärke. Alle haben was zu sagen oder zu schreien oder zu brüllen. Es fliegen Worte wie Geschosse um mich herum. Phrasen wie Cruise Missiles. Sätze wie Langstreckenraketen.
Vor gar nicht allzu langer Zeit haben wir in der Schule über verschiedene philosophische Richtungen gesprochen. Unter anderem über die Stoa. Mir ist, ehrlich gesagt, nicht viel im Gedächtnis geblieben. Nur so viel: Sie versuchen, durch Ruhe und Gelassenheit zu Weisheit zu gelangen. Okay, das mit der Weisheit hat vielleicht noch Zeit. Aber in diesem Bombenhagel, der meine Familie ist, ist Ruhe und Gelassenheit wirklich wichtig. Stoisch. Ja, das ist mein zweiter Vorname.
»Reich mir mal die Butter, Pumpkin«, sagt mein Vater. Und das ist der einzige Satz, der an mich gerichtet wird.
Zusätzlich zu meiner normalen Gemütslage bin ich auch noch ein Morgenmuffel, während meine Familie … ihr ahnt es … munter aus dem Bett springt. Manchmal frage ich mich, ob ich adoptiert wurde.
Versteht mich nicht falsch. Ich liebe meine Familie. Na ja, mit Ausnahme meiner Brüder. Also, ich liebe Mum und Dad über alles. Aber es ist einfach offensichtlich, dass ich nicht hier reinpasse.
Und trotzdem … Trotzdem würde ich es nicht anders wollen.

Schule ist wie immer halt. Was gibt es da groß zu erzählen? Ich bin eine mittelmäßige Schülerin. Nur wirklich gut in den Dingen, die mich interessieren. Literatur und Musik. Alles andere ist so überhaupt nicht mein Fall. Schon gar nicht Sport. Ich bin aber auch – zu allem Überfluss – eher tollpatschig. Hand-Augen-Koordination? Weit gefehlt. Bei allen Ballsportarten schieße ich eher mich selber ab. Rennen? Ha! Ich bin eine Niete.
Aber Musik … Ja, das ist meins. Und Lesen. Würde das eine olympische Disziplin sein, wäre ich im Team. Lesen für England. Die Goldmedaille wäre mir sicher.
Aber so muss ich mich damit abfinden, dass ich, statt einem coolen Kid, ein Nerd bin. Obwohl … in Mathe bin ich nicht wirklich gut. Oder ist das ein Geek? Keine Ahnung, nicht mal nerdig genug dafür bin ich.
Ich sitze alleine an einem Tisch in der Cafeteria. Kopfhörer in den Ohren, meine Finger spielen Luftgitarre, während mir Pete Dohertys Stimme durch den Körper jagt. Ich mag die Libertines. Ich muss sagen, dass …
Oooooh … Meine Augen werden geradezu magisch angezogen von einem anderen Pete. Meinem Pete. Na ja, technisch gesehen nicht meiner, aber im Herzen schon. Er weiß es nur noch nicht.
Wenn ich romantisch wäre, würde ich jetzt kleine Herzen in meinen Block malen. Okay, es gibt kleine Herzen in meinem Block. Ist ja schon gut. Aber ich werde weder verneinen noch bestätigen, ob ich jemals Rose Calhoun ausgeschrieben habe. Okay, okay. Hab ich. Zufrieden? Ich bin einfach so unglaublich in Pete Calhoun verliebt, es wäre peinlich, wenn es jemand wüsste. Aber – und ich möchte sagen: Gott sei Dank! – kann ich meine Gesichtszüge und meinen Körper kontrollieren. Ich werde nicht rot, ich stottere nicht, ich werde nicht plötzlich ungeschickter, was auch schwer wäre. Nein, niemand könnte je erraten, dass ich Pete mag. Liebe? Ja, doch, liebe.
Pete hat auch keine Ahnung. Aber ich glaube, er sieht mich nicht mal. Ob er weiß, dass ich existiere? Schwer zu sagen. Kann sein, kann nicht sein. Meinen Namen kennt er zumindest nicht. Wie alle aus meiner Familie nennt er mich Pumpkin. Dabei ist er der Einzige, für den ich Rose sein will. Sein muss.
Meine Augen folgen ihm, während er mit seinem Tablett durch den Raum schlendert. Lässig stellt er es auf einem Tisch ab. Die Mädels klimpern mit den Wimpern und hauchen »Hi, Pete«, die Jungs halten ihm die Ghettofäuste hin. Rituale von Teenagern auf der ganzen Welt. Von coolen Teenagern.
»Du bist nicht in seiner Liga«, höre ich durch den Nebel der Musik in meinem Kopf.
Ich schaue auf, sehe das hämische Grinsen von Zicktoria. Mist. Ganz so unauffällig bin ich dann wohl doch nicht.
Victoria, oder Zicktoria, wie ich gerne sage, ist Petes Geschmack des Monats. Ich möchte ja nicht gemein sein, aber das ist wahrscheinlich wie bei den Bohnen in allen Geschmacksrichtungen bei Harry Potter. Manchmal trifft man eben auch auf Kotze.
Ich nehme betont langsam die Stöpsel raus. »Was hast du gesagt?«
»Du hast mich verstanden, Loser. Pete gehört mir. Und selbst wenn es anders wäre, würde er sich nicht mit einem hässlichen Mauerblümchen wie dir abgeben. Nicht sein Stil.«
Sie rauscht davon mit ihren wallenden Haaren, ihrem perfekten Körper – mit Brüsten! – und ihrer strategisch ausgewählten Kleidung, mit der sie ihn um den Finger wickeln will. Zu meiner Freude ist er mit ihr genauso unverbindlich wie mit allen anderen Mädchen auch. Gott sei Dank.
Falls es euch nicht aufgefallen ist, ich habe keine Freunde, seit Amanda vom hässlichen Entlein zum Busenwunder mutierte. Zumindest keine echten. Ich habe Elizabeth Bennet und Belle und Jane Eyre. Tausende Freunde, die in den tollsten Geschichten zum Leben erweckt werden. Nur leider niemanden, der sich in Fleisch und Blut neben mich an den Tisch setzen könnte. Aber wer braucht die auch schon? Dann bin ich eben alleine. Und einsam. Aber das verrate ich niemandem.
Nach der Schule bin ich alleine zu Hause. Meine Eltern sind arbeiten, meine Brüder bei irgendwelchen Freunden, und ich habe das Haus für mich alleine. Ruhe.
Nicht lange, weil ich sofort mein tägliches nachschulisches Ritual beginne. Schuhe aus, Haare auf, Gitarre an den Verstärker angeschlossen und … Frieden. Also, innerer Frieden, Gelassenheit, Zufriedenheit. Äußerlich lasse ich meine Finger über die Saiten gleiten und die ersten Riffs von Basket Case erschüttern das Haus. Na gut, das ist übertrieben. Sooooo laut ist es auch nicht. Nur beinahe.
Ich spiele die Akkorde, singe in meinem Kopf den Text von Green Day mit. Laut würde ich das niemals tun. Meine Stimme klingt wie eine rostige Gießkanne. Nein, ich weiß auch nicht, wie die klingt.
Song nach Song spiele ich und genieße es, dass ich mal aus mir raus kann, dass ich laut sein kann, dass ich ich sein kann. Ja, ich bin nicht immer nur das stille Mäuschen, obwohl mein Laut bei Weitem nicht an das Laut meiner Familie herankommt. Daher bin ich wahrscheinlich auch so leise, weil ich, selbst wenn ich lauter wäre, immer noch megaleise wäre. Macht das Sinn?
Aber hier, jetzt, in den Stunden, die ich alleine in unserem Haus verbringe, ist das alles wie weggeblasen. Alles Zögern und Zaudern und mich in den Hintergrund drängen. Ich stehe im Mittelpunkt. Ich. Ganz allein.
Nach ein paar Stunden höre ich auf, weil ich weiß, dass bald die ersten Anzeichen von weiterem Leben in diesem Haus auftauchen. Ich verstecke meine Gitarre und den Verstärker. Ich weiß eigentlich nicht so ganz, wieso, weil meine Familie weiß, dass ich beides habe.
Dazu muss man wissen, dass Jensen zwar der Einzige ist, der in einer Band spielt, aber musikalische Begabung liegt in der Familie. Jeder spielt mindestens ein Instrument. Michael spielt Klavier, Brian und David Gitarre und Jensen Schlagzeug und Keyboard. Sie können alle gut singen, was ihnen beide Elternteile mitgegeben haben. Hier frage ich mich erneut, ob ich adoptiert bin.
Früher haben wir oft gemeinsam musiziert. Oder sagen wir besser, ich habe zugehört, wie sie musizierten. Meine Eltern haben mir die E-Gitarre vor drei Jahren gekauft, nachdem sie meinten, ich bräuchte nun eine normalgroße Gitarre und nicht mehr meine kleinere, aber sie wissen alle nicht, dass ich sie jeden Tag raushole und übe. Sie wissen alle nicht, dass ich mir das Spielen alleine beigebracht habe. Sie wissen nicht, dass ich wirklich gut bin. Auch, wenn das nur meine bescheidene Meinung ist.
Ich greife nach meinem Buch und kuschle mich in meinen Lesesessel, den ich letztes Jahr zu Weihnachten bekommen habe. Ich höre meine Brüder unten, aber niemand stört mich. Ich lächle. Genauso, wie ich es mir wünsche.
Ein paar Stunden später steckt meine Mutter den Kopf durch die Tür. »Hey, Pumpkin.«
Ich schaue auf. »Hey, Mum.«
»Hast du was gegessen?«
Ich zucke mit den Schultern. Hab ich nicht. Ich vergesse das manchmal.
»Komm runter. Wir haben Pizza bestellt.«
»Ich les nur noch das Kapitel zu Ende.«
Sie lächelt. »Gut, aber wirklich nur das aktuelle.«
Und wieder einmal denke ich, dass sie mich wirklich gut kennt.
Als ich nach unten gehe, sitzt Mum mit einem Laborbericht am Küchentresen. In der anderen Hand hat sie ein Stück Salamipizza, in das sie zwischendurch hineinbeißt. Jensen und Brian essen ihre Pizza auf der Couch.
»Hey, Pumpkin«, ruft Brian und wirft mir ein Kissen an den Kopf. Unkoordiniert, wie ich bin, stolpere ich beim Versuch, es zu fangen, über meine eigenen Füße. Sie lachen. Meine Mutter schaut auf, bekommt aber mal wieder nichts mit.
»Hier, Spinat mit Extrakäse.« Sie schiebt mir den Karton zu und ich nehme ein Stück von meiner Lieblingspizza.
»Danke.«
»Setz dich zu mir und erzähl, wie es in der Schule war. Wie geht es Anna?«
»Amanda.«
»Sag ich doch.«
»Gut.«
Sie muss nicht wissen, dass Amanda das letzte Mal vor drei Monaten ein Wort mit mir gewechselt hat. Muss nicht wissen, dass ich keine Freunde habe. Muss nicht wissen, dass das hier beinahe die ersten Worte sind, die ich den ganzen Tag gesagt habe.
Wenn sie es wüsste, würde sie sich Sorgen machen. Und das soll sie nicht. Sie hat schon genug um die Ohren. Die Probleme ihrer anti-sozialen Tochter müssen sie nicht noch zusätzlich belasten.
Brian und Jensen schauen fern, Mum liest, und ich … ich träume so vor mich hin.
Von Pete.
Ich geb es ja zu. Ich träume von Pete. Immer.
Ich wünschte, dass ich etwas anderes sagen könnte, aber es ist nun mal wahr.
Es klingelt an der Tür. Da niemand reagiert, rutsche ich vom Stuhl und gehe hin. Als ich sie öffne, muss ich mich zusammenreißen, um keine Regung zu zeigen.
Pete.
Einen Moment vermischen sich meine Träume und die Wirklichkeit. Ich bin froh, dass ich ihn nicht zur Begrüßung umarme. Mann, wäre das peinlich. Komm mal wieder klar.
»Hey, Pumpkin«, sagt er und drückt sich an mir vorbei.
Er geht hier ein und aus, was es mir nicht leichter macht. Obwohl ich dadurch viel Traummaterial habe.
Ich brauche einen Augenblick, um mich zu sammeln. Contenance – und da sagt man, in der Schule lernt man nichts. Aber es fällt mir schwerer als sonst. Wieso? Ich weiß es nicht.
Die Tür fällt nach meinem kleinen Schubs leise ins Schloss.
Ich schleiche zurück auf meinen Platz, rücke ein bisschen so, dass ich Pete sehen kann, der sich zu den Zwillingen auf die Couch gesetzt hat, und mümmle an meiner Pizza. Meine Mutter ist abwesend und sonst bemerkt mich sowieso keiner.
»Ist Darren jetzt draußen?«, fragt Brian.
Ich spitze die Ohren. Darren … Das ist doch der Gitarrist der Band, oder?
»Ja, Mann. So was von draußen«, meint Pete und inhaliert ein Stück Pizza.
Jensen schaut in den Karton und nimmt das letzte Stück. »Genau.«
»Ich dachte, ihr seid so dicke«, meint Brian kauend.
Jensen zuckt mit den Schultern. »Waren wir. Aber nach der Sache mit Steves Schwester haben wir keinen Spielraum.«
Steves Schwester? Ich versuche, mich zu erinnern. Lauren, glaube ich. Was ist mit ihr? Ich hoffe, Brian fragt nach.
»Das ist echt ’ne Scheißaktion gewesen«, stimmt Brian zu.
Pete schaut durch die Kartons. »Gibt es noch Pizza?«
»Der Kürbis hat bestimmt noch welche«, meint Jensen wegwerfend. Ich bin solche Worte gewöhnt, aber sie tun trotzdem weh. Als würde ich ihm gar nichts bedeuten.
Pete steht auf und kommt zu mir. Er schaut in meinen Karton. »Isst du das noch?«
Ich schüttle stumm den Kopf.
Er lächelt. »Danke.«
O. MEIN. GOTT! Er hat gelächelt. Mich angelächelt! Und sich bedankt! Wahnsinn! Er weiß, wer ich bin! Ich … das hier … wow … bester Tag meines Lebens.
Ich möchte die Ode an die Freude schreiben, so glücklich bin ich.
Er nimmt den Karton und geht zurück zur Couch.
Brian guckt in den Karton. »Klar, der Kürbis bestellt immer nur Kaninchenfutter.«
Pete zuckt mit den Schultern. »Der Hunger treibt’s rein.«
Und dann … Dann zwinkert er mir zu.
Und ich? Ich fall vom Hocker. Wortwörtlich.
Aber die Jungs bekommen das nicht mit. Hoffe ich.
Mum schaut auf. »Alles okay?«
Ich nicke nur mit hochrotem Kopf. Wenn er es gesehen hat? Was wird er dann denken? Ich stehe vom Boden auf und traue mich erst gar nicht, wieder zu ihnen zu sehen.
»Und was dann?«, fragt Brian.
Jensen macht eine Geste, die offenbar bedeuten soll, ist doch offensichtlich. »Wir machen ein Vorspiel und suchen einen neuen Gitarristen.«
Und das ist alles, was ich höre … Sie machen ein Vorspiel! Sie suchen einen neuen Gitarristen. Ob ich …? Könnte ich das? Bin ich gut genug? Würde Jensen mich in die Band lassen?
Bestimmt nicht. Verdammt. Ich muss einen Weg finden …
Ich stehe auf und schleiche die Stufen nach oben. Wie kann ich es schaffen?
Abgesehen von der Tatsache, dass ich dann Zeit mit Pete verbringen könnte, ist es mein größter Wunsch, in einer Band zu spielen. Ich weiß, ich weiß, das klingt wie das Letzte, was ich wollen sollte, weil ich dann viel Aufmerksamkeit habe, aber mein Herz flattert aufgeregt bei der Idee. Ich will das, fällt mir auf. Ich will das wirklich.
Wie kann ich es schaffen?
Mir ist bewusst, dass Jensen die härteste Nuss sein wird. Ich glaube – oder besser, ich hoffe! –, dass die anderen mir eine Chance geben, wenn sie wissen, wie gut ich bin. Nur … wie zeige ich ihnen das? Sobald sie mich sehen, wird Jensen durchdrehen. Ich kenn ihn doch. Er wird rumschreien, mir keine Chance geben. Und dann können die anderen auch nichts machen. Vor allem, was sollen sie machen, wenn ich noch keinen Ton gespielt habe?
Wie kann ich spielen ohne Jensens Wutausbruch?
Ich könnte … Hm … Ein Demo? Vielleicht nehme ich ein Demo auf, aber wer garantiert mir, dass sie sich das anhören? Vielleicht kommen so viele, dass sie nur die Live-Auditions berücksichtigen.
Nein, ich muss vorspielen. Das geht nicht anders.
Ich schaue in den Spiegel, betrachte meinen knabenhaften Körper.
Ich verkleide mich.
Als die Idee in meinem Kopf auftaucht, bin ich fasziniert von ihr. Kann ich das? Kann ich mich so verkleiden, dass mich niemand erkennt? Dass mich mein Bruder nicht erkennt?
Ich hole eine Baseballkappe aus dem Schrank, stopfe die Masse an orangefarbenen Haaren unter diese und betrachte mich im Spiegel. Ohne die Locken sehe ich tatsächlich aus wie ein Junge. Das könnte funktionieren.
Hoffe ich.
Ich werde mir andere Klamotten kaufen und dann einen coolen Jungen kreieren, der in einer Rockband spielen könnte. Ja, das mache ich.
Ich werde … keinen Ton rausbringen. Keine Note spielen können. O mein Gott! Wieso habe ich gerade nur gedacht, ich könnte das? Pete wird da sein. Mein Bruder wird da sein. Ich mein, hallo? Wie soll ich das denn schaffen?
Ganz ruhig. Ganz ruhig. Tief durchatmen.
Erst mal muss ich herausfinden, wann das Vorspiel ist. Dann habe ich noch immer Zeit, mir etwas zu überlegen. Oder auszurasten. Was auch immer wahrscheinlicher ist.



Ihr habt richtig gelesen... Ich habe euch im Hauptgang das erste komplette Kapitel von Wild Boys PETE präsentiert. Ich hoffe, es hat euch gefallen und vor allem hat Lust auf mehr als nur den Nachtisch gemacht. ;)
Natürlich gibt es auch bei uns wieder etwas zu gewinnen, folgt einfach diesem Link und kommentiert den Post und schon seit ihr dabei ;)





Sharon ♥


Montag, 22. Januar 2018

[DMLC] Märchentour: Hänsel & Gretel

Hey ihr Zuckerschnuten (:

Willkommen zu unserer #Märchentour18

Christian Handel und ein paar Blogger von der DMLC (Drachenmond-Lesechallenge) haben sich zusammen geschlossen und alte Märchen und ihre Märchenadoptionen mal etwas genauer unter die Lupe genommen.

Bei Rosen & Knochen steht die Geschichte von Hänsel & Gretel im Vordergrund. Die Originalfassung von 1812, geschrieben von den Gebrüder Grimm war damals schon eine düstere Geschichte.


"Hänsel und Gretel sind die Kinder eines armen Holzfällers, der mit seiner Frau im Wald lebt. Als die Not zu groß wird, überredet sie ihren Mann, die beiden Kinder im Wald auszusetzen. Der Holzfäller führt die beiden am nächsten Tag in den Wald. Doch Hänsel hat die Eltern belauscht und legt eine Spur aus kleinen weißen Steinen, anhand derer die Kinder zurückfinden. So kommt es, dass der Plan der Mutter scheitert. Doch der zweite Versuch, die Kinder auszusetzen, gelingt: Dieses Mal haben Hänsel und Gretel nur eine Scheibe Brot dabei, die Hänsel zerbröckelt, um eine Spur zu legen. Die wird jedoch von Vögeln aufgepickt. Dadurch finden die Kinder nicht mehr nach Hause und verirren sich. Am dritten Tag stoßen die beiden auf ein Häuschen, das ganz aus Brot, Kuchen und Zucker hergestellt ist. Zunächst brechen sie Teile des Hauses ab, um ihren Hunger zu stillen. In diesem Haus lebt jedoch eine Hexe, die eine Menschenfresserin ist. Sowohl in der Urfassung der Märchen von 1812 als auch in den späteren Ausgaben bis zur „Ausgabe letzter Hand“ von 1857 ruft sie in einer Art von Lautmalerei: „Knuper, knuper, kneischen, wer knupert an meinem Häuschen? Die Antwort der Kinder dagegen ist in der erweiterten Fassung der Gebrüder Grimm von 1819 identisch: „Der Wind, der Wind, das himmlische Kind“. 
Die Hexe lässt sich nicht täuschen, fängt die beiden, macht Gretel zur Dienstmagd und mästet Hänsel in einem Käfig, um ihn später aufzuessen. Hänsel wendet jedoch eine List an: Um zu überprüfen, ob der Junge schon dick genug ist, befühlt die halbblinde Hexe täglich seinen Finger. Hänsel streckt ihr dabei aber jedes Mal einen kleinen Knochen entgegen. Als sie erkennt, dass der Junge anscheinend nicht fett wird, verliert sie die Geduld und will ihn sofort braten. Die Hexe befiehlt Gretel, in den Ofen zu sehen, ob dieser schon heiß sei. Gretel aber behauptet, zu klein dafür zu sein, sodass die Hexe selbst nachsehen muss. Als sie den Ofen öffnet, schiebt Gretel die böse Hexe hinein. Die Kinder nehmen Schätze aus dem Hexenhaus mit und finden den Weg zurück zum Vater. Die Mutter ist inzwischen gestorben. Nun leben sie glücklich und leiden keinen Hunger mehr." (Quelle: wikipedia)


In der Märchenadoption von Christian Handel ist das Happy End nicht so, wie man es eigentlich erwartet hätte. Aber ich möchte euch in der Hinsicht nicht zu viel verraten. (: Lest es am Besten selbst, um zu wissen, was ich meine. *grins* Die Gebrüder Grimm waren bekannt dafür, dass ihre Märchen düster und auch gruselig waren. Auch die Geschichte hinter Hänsel und Gretel finde ich erschreckend. Normalerweise stellt man sein eigenes Wohl hinter dem seiner Kinder. In dieser Geschichte war dies nicht der Fall. Die Mutter (die später nur noch als Stiefmutter in der Geschichte vorkam) hatte ihren Mann in der größten Hungersnot dazu genötigt, die Kinder im Wald auszusetzen, damit sie überleben konnten. Da stellt sich mir natürlich die Frage:


War das alles wirklich nur ein Märchen oder waren Menschen damals so egoistisch, dass sie ihre Kinder im Stich ließen? Und schon kommen wir zu meiner Frage an euch für das Gewinnspiel:

Egal, ob ihr kinder habt oder nicht - 
Könntet ihr so handeln, wie es die Mutter getan hat?


Ergattert euch ein Los und erhöht eure Chance auf den Gewinn von Carla :) Was es genau sein wird, weiß ich selbst auch nicht. Deswegen lasse ich mich genauso überraschen, wie ihr! :)


Sharon ♥




Freitag, 19. Januar 2018

[DMLC Rezension] "Rosen & Knochen" von Christian Handel

Heeey ihr Zuckerschnuten :)


Ich hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr gestartet! Jetzt ist das Jahr schon ein paar Tage alt und ich muss dringend meine Rezensionen auf Vordermann bringen. Mein erstes Buch in diesem Jahr war 
Rosen & Knochen von Christian Handel.


Eine weitere Märchenadoption, die es zu mir nach Hause geschafft hat, nachdem ich eine kleine Frust-Shopping-Tour gemacht habe :P So etwas kommt doch viel zu häufig vor, oder? .... Nee, scherz :D Wir brauchen doch keinen Grund um ein weiteres Buch zu kaufen. Aber hier erst einmal ein paar Information zum Buch selbst:





Titel: Rosen & Knochen
Autor: Christian Handel

Reihe: -
Preis: Taschenbuch - 12,00€
Seiten: ca. 200

Verlag: Drachenmond Verlag

Genre: Jugendbuch, Fantasy

Themen: Märchen, Adoption, Schneeweißchen & Rosenrot
gelesen: Januar 2018


Klappentext: Fürchtest du dich, bei Mondschein das Grab einer Hexe zu betreten?

Unter den Decknamen Schneeweißchen und Rosenrot ziehen die Dämonenjägerinnen Muireann und Rose durch die Lande. Sie bekämpfen Trolle, retten Jungfrauen vor Wassermännern und vertreiben Kobolde aus Mühlen und Bauernhäusern. Als sie von den Bewohnern eines kleinen Dorfs angeheuert werden, den spukenden Geist einer Hexe unschädlich zu machen, geraten sie allerdings in ein alptraumhaftes Abenteuer, das sie an ihre Grenzen führt. Und das ein gut gehütetes Geheimnis ans Licht bringt, das eine von ihnen vor der anderen gern für immer verborgen hätte …


Das Cover


.. spiegelt perfekt den Inhalt des Buches wieder. Es ist düster und hat trotzdem etwas märchenhaftes an sich. Auch in diesem Fall hat wieder mal unsere zauberhafte Autorin und Grafikdesignerin Marie Graßhoff Hand angelegt und sie schafft es wie keine andere, die Kerngeschichte so wiederzugeben.


Die Meinung (evtl. SPOILER enthalten!)


"Geisterkinder führten uns zum Haus der Hexe." So fängt die Geschichte an. Man startet mittendrin in der Geschichte, was mir persönlich nicht so gefallen hat. Aber jeder empfindet das anders. Nichtsdestotrotz kommt man sehr gut in die Geschichte rein. Die Vorgeschichte, wie die Protagonistinnen zu ihren Namen kamen, etc., entwickelt sich erst auf den nächsten Seiten.

Als Dämonenjägerinnen sind Snow & Rose auf der Hexenjagd. Sie werden angeworben, um eine Hexe zu töten, die in einer Hütte im tiefsten Wald lebt und die Dorfbewohner terrorisiert. Man sollte besser sagen, dass sie die Hexe erneut töten wollen oder gar müssen.
Die gesamte Geschichte spielt auf der Lichtung, wo das Haus der Hexe steht und in der Hütte selbst. Schneeweißchen und Rosenrot sind auf dieser Lichtung gefangen und müssen das Rätsel um die Hexe lösen, um diesen Wald wieder verlassen zu können. Die gesamte Geschichte ist sehr bildlich geschrieben, so dass man alle Geschehnisse direkt vor seinem inneren Auge hat. Und eines kann man deutlich sagen - Respekt an den Autor, dass er es so schreiben konnte, dass es mir teilweise eiskalt den Rücken runter lief. :P

Die Geschichte selbst, wird in der Gegenwart und in Rückblenden aufgeführt. Vereinfacht wurde es, dass die Rückblenden in kursiv geschrieben wurden. Über die Protagonistinnen selbst, erfährt man nicht sonderlich viel, was ich ein bisschen schade fand. Rose fand ich auch ein bisschen interessanter als Snow. Auch wenn Snow diejenige war, die diese Rückblenden wahrnahm. Snow ging neben ihr einfach ein bisschen unter. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden fand ich persönlich ein bisschen unnötig und wäre sie nicht vorhanden gewesen, wäre es auch nicht schlimm gewesen. :)

Christian Handel versteht es, alles so in Szene zu setzen, dass man gar nicht mehr aufhören kann, zu lesen. Er zieht einen regelrecht in den Bann. Jetzt sitze ich hier und warte sehnsüchtig darauf, dass es mit Snow & Rose weitergeht. Eine düstere Märchen-Adoption, die man auf jeden Fall gelesen haben muss, auch wenn sie mit nur knapp 200 Seiten für ein recht kurzes Lesevergnügen dient.



Sharon ♥




Donnerstag, 18. Januar 2018

Rezension zu "Amani - Rebellin des Sandes von Alwyn Hamilton"



Titel :Amani - Rebellin des Sandes
Autor: Alwyn Hamilton
Verlag: cbt Verlag
Erschienen: 22.08.2016
Seiten: 352 
Preis: HC 16,99 € [D] / TB 9,99 € [D]/ eBook 8,99 € [D]


Klappentext:

"Die 16-jährige Scharfschützin Amani will nichts mehr, als Dustwalk, einem Kaff mitten in der Wüste, den Rücken zu kehren. Bei einem Schießwettbewerb, der Amani die Freiheit bringen soll, kreuzt Jin ihren Weg: ein faszinierender Fremder, der von den Schergen des Sultans verfolgt wird. Jin soll zu den Rebellen gehören, die den abtrünnigen Prinzen Ahmed unterstützen. Amani und Jin werden Reisegefährten wider Willen und kämpfen bald ums Überleben – gegen magische Djinn, gegen die Soldaten des Sultans und eine mysteriöse, tödliche Waffe. Unversehens steckt Amani mitten in einer Rebellion, die das Schicksal ihres Landes entscheiden könnte und ihre Gefühle für Jin offenbart …"


(Alwyn Hamilton - Quelle: 
https://www.randomhouse.de/Buch/AMANI-Rebellin-des-Sandes/Alwyn-Hamilton/cbt/e495303.rhd)


Meine Meinung:

Ich habe dieses Buch als Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten, vielen Dank dafür. Den Verlag habe ich euch an mehreren Stellen verlinkt. 
Amani war mein erstes Buch 2018, das ist irgendwie immer etwas besonderes. Ich habe lange überlegt welches Buch der Start ins neue Jahr werden soll, schließlich will man das neue Jahr nicht gleich mit einem schlechten Buch beginnen. Von Amani habe ich schon viel gutes gehört und aufgrund einer extremen Leseflaute lag es viel zu lange bei mir herum. Die Entscheidung habe ich nicht bereut, im Gegenteil, Amani war für den Jahresanfang perfekt.

Ich finde es toll, dass die Struktur des Sandes auf dem Cover hervorgehoben wird und unter den Fingern das Gefühl von echtem Sand hinterlässt. Den Hintergrund und die Farben finde ich passend und gut gewählt, die Person auf dem Cover gefällt mir aber leider nicht besonders. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich mir die Protagonistin einfach anders vorstelle.

Ich finde es immer unheimlich schwer in Worte zu fassen warum mir ein Buch gefallen hat, meistens ist es eher das Gefühl beim lesen. Manchmal weiß ich am Ende selbst nicht was den ausschlagenden Punkt zu einem Flop-Buch, oder einem Top-Buch gegeben hat. 
Auch bei diesem Buch war es dieses Gefühl ein besonderes Buch zu lesen, es nicht aus der Hand legen zu wollen, die Seiten fliegen nur so dahin und man will immer wissen was als nächstes passiert. Einen großen Anteil daran hat sicher der lockere und flüssige Schreibstil der Autorin, ich fand Amani war wirklich angenehm zu lesen. Obwohl die Kapitel teilweise sehr lang sind und ich kürzere Kapitel eigentlich bevorzuge, aber hier hat es mich gar nicht gestört, weil ich durch den Lesefluss gar nicht gemerkt habe wie viele Seiten noch vor mir liegen. 

Aus anderen Rezensionen wisst ihr vielleicht schon, dass ich dieses Orient Setting liebe. Bücher die eine derartige Geschichte versprechen locken mich extrem. Besonders Fantasy Bücher die in der Wüste bzw. im Orient spielen, Wunderlampen, fliegende Teppiche, Dschinns, Sultane, Prinzessinnen, bunte Paläste und magische Schätze finde ich so faszinierend. Amani bietet viele dieser Aspekte und hat mich daher mit seinem Charme und der Atmosphäre aus 1001 Nacht völlig in seinen Bann gezogen. 

Die Charaktere konnten mich ebenfalls überzeugen. Die Protagonistin, deren Name gleichzeitig auch der Buchtitel ist, ist nicht die typische aufopferungsvolle Heldin und hat mir gerade deswegen so gut gefallen. Ich fand Amani sehr authentisch, sie hat in manchen Situation fragwürdige Entscheidungen getroffen und erst mit dem Verlauf der Geschichte ihre Entscheidungen überdacht und sich entwickelt, dennoch war sie von Beginn an ein sehr starker Charakter. Frech, vorlaut, mutig, egoistisch und dadurch sehr sympathisch. Das sorgte auch dafür, dass die Handlungen der Charaktere nicht zu vorhersehbar waren.

Die Handlung hatte unheimlich viel zu bieten, Spannung, Action und Magie und das quasi ab der ersten Seite. Die Handlung kommt schnell in Gang und schon die ersten Seiten sind voller Nervenkitzel.
Es gibt einige spannende Wendepunkte die natürlich maßgeblich zur Spannung beitragen. Generell bin ich natürlich ein absoluter Fan von unvorhersehbaren Ereignissen, allerdings möchte man dennoch im Nachhinein verstehen wie es dazu kam, bzw. den Gedankengang der Charaktere folgen können. Was mich teilweise etwas gestört hat war das Tempo des Handlungsverlaufs, oder besser gesagt das Tempo indem Wendepunkte abgearbeitet wurden. Teilweise konnte ich den Schlussfolgerungen nicht folgen und hatte das Gefühl, dass alles etwas zu schnell aufdeckt wurde. 

Aber trotz dieser kleinen Schwächen war ich absolut gefesselt und habe das gesamte Buch über mitgefiebert. Ich habe ein magisches Wüsten Abenteuer erwartet und auch bekommen. Der Grad an Romantik war meiner Meinung nach genau richtig. Sie schwingt mit und ist unterschwellig präsent, überlagert aber nicht die eigentliche Handlung.


Fazit:

Für für eine wahnsinniges tolles erstes Abenteuer für 2018. Ein Fanatasy Abenteuer mit Elementen wie aus 1001 Nacht, viel Magie, Spannung und einem kleinen Spritzer Romantik. Ich habe dieses Buch unheimlich gern gelesen und habe mir sofort Band 2 geholt um direkt damit weitermachen zu können. Da ich momentan sehr gezielt kaufe soll das schon was heißen. Eine klare Leseempfehlung von mir! Besonders wenn ihr Bücher wie "Elias & Laia", oder "Zorn und Morgenräte" mochtet, kann ich euch "Amani" absolut ans Herz legen.

Hannah ♥

Mittwoch, 10. Januar 2018

Rezension zu "Der verwunschene Gott" von Lara Labas


Titel: "Der verwunschene Gott"
Autor: Laura Labas

Seiten: ca. 400 

Erschienen: 05.10.2017

Preis: Broschur 14,90 € [D] / eBook 4,99 € [D]





Klappentext: 


"Morgan Vespasian verdient sich ihren Unterhalt als Schmugglerin. Seit sie vom Alphawolf der Schmuggler entführt wurde, ist sie dazu verdammt, ihre Lebensschuld abzuarbeiten. Während eines Auftrags wird sie verraten und gerät zwischen die Fronten eines vergessenen Prinzen und eines verfluchten Gottes, die auf der Suche nach einem verwunschenen Schloss sind. Morgan muss sich schon bald für eine Seite entscheiden und bestimmt mit ihrer Wahl das Schicksal des gesamten Königreiches."

(Laura Labas - Quelle: https://www.drachenmond.de/titel/der-verwunschene-gott/)



Meine Meinung:


Ich hatte das Glück dieses Buch rezensieren zu dürfen und habe dafür ein Leseexemplar von Laura erhalten, vielen Dank dafür.
Ich bin schon seit einiger Zeit ein großer Fan von Laura, alles was ich bisher von ihr gelesen habe hat mir gefallen. Laura hat ein besonderes Talent die richtigen Worte zu finden und Worte lebendig werden zu lassen. 

Ich habe schon oft die Erfahrung gemacht, dass Bücher von "kleineren" Autoren (und bitte nehmt mir diese Formulierung nicht übel, ich kann so einfach am besten beschreiben was ich meine, ich will damit niemanden degradieren. Gemeint sind einfach Autoren bei kleineren Verlagen, Selfpublisher etc.) irgendwie unausgereift sind. 

Ich lese gerne auch Bücher die nicht aus der Wiege der großen und bekannten Verlage stammen, aber ich für mich habe die Erfahrung gemacht, dass ich dort auch seltener Highlights finde. Oft liegt es daran, dass der Schreibstil noch etwas holprig ist, die Ideen unausgereift und ich einfach das Gefühl habe, da fehlte es etwas an Erfahrung. Bei Laura ist das nicht der Fall!
Ich habe schon einige Bücher aus dem Drachenmondverlag gelesen und seit "Ein Käfig aus Rache und Blut" gehört Laura dort zu meinen liebsten Autorinnen. Bei ihr habe ich überhaupt nicht das Gefühl, dass es an Erfahrung fehlt, sondern eher, dass es niemals genug Raum für ihre Ideen geben kann.

"Der verwunschene Gott" hat das für mich wieder einmal bewiesen und gefällt mir bisher sogar am besten.

Für mich war klar ich lese das Buch, das Cover konnte diese Entscheidung nur bestärken. Ich finde es ist absolut gelungen, die Farben sind wunderschön und die verschnörkelten Märchenhaften Elemente passen wunderbar zu der Geschichte. 

Zunächst muss ich gebraucht, ich habe ewig lange gebraucht um mit diesem Buch zu beginnen und die Rezension zu schreiben. Das lag aber absolut nicht an dem Buch, sondern an mir. Es fehlte an Zeit und Motivation überhaupt etwas buchiges zu tun, umso glücklicher war ich, als ich endlich in die Geschichte eintauchen konnte.

Wenn ich sagen müsste wo die stärken der Geschichte liegen, würde ich behaupten am Anfang und am Ende. Diese Teile der Geschichte haben mir besonders gefallen, hier gab es besonders viel Action und Spannung. Gerade zu beginn wird klar, in dieser Geschichte verstecken sich haufenweise Märchen. Märchenadaptionen gibt es ja momentan einige, aber ich mag die Art wie die Märchen hier eingebunden werden besonders. Es wird nicht nur ein bestimmtes Märchen "behandelt" sondern es sind viele kleine Details die an verschiedene Märchen erinnern und darauf anspielen. Es wird nichts nacherzählt, vielmehr wurde die Geschichte von Märchen inspiriert und etwas ganz eigenes daraus gemacht.

Für mich war "Der verwunschene Gott" High Fantasy (zufällig mein liebstes Genre) gespickt mit dunklen Märchen und Banditen-Charme. Genau diese Düsternis hat mir am aller besten gefallen. Die Charaktere sind stark, eigensinnig, dunkel und manchmal absolut egoistisch. Das fand ich so erfrischend! Die Protagonistin ist ein typischer Badass Charakter und im Laufe der Geschichte war ich nie sicher, wie verhält sich Morgan nun? Man konnte nicht sicher sein, dass sie sowieso immer das richtige tut.
Oft bin ich genervt von diesen perfekten Charakteren, die toll aussehen, alles am besten können und sich für alle aufopfern - wer will das schon? Morgan war ein tolles Beispiel dafür, dass eine Protagonistin auch mal ahnungslos und egoistisch sein kann.
Auch die anderen Charaktere zeigen teilweise fragwürdige Verhaltensweisen, treffen falsche Entscheidungen und verhalten sich moralisch inkorrekt, das hat sie für mich wahnsinnig sympathisch gemacht.
Ich liebe Lauras Ideenreichtum, sie hat eine neue Welt erschaffen, die für mich absolut stimmig war und dieser Welt durch verschiedene Charaktere und Wesen Leben eingehaucht. Wir alle kennen Einhörner, Trolle, Feen etc. Ich liebe es wenn Autoren sich für ihre Welt eigene und neue Kreaturen ausdenken. Genau das hat Laura hier geschafft, ohne das die Wesen albern und deplatziert wirken.

Ein bisschen Kritik gehört natürlich dazu, bestimmte Handlungsstränge waren mir etwas zu schnell abgearbeitet. Das betraf besonders die Beziehungen zwischen den Charakteren, teilweise hatte ich das Gefühl, ich habe was verpasst. Gerade noch knallhart und unnahbar, plötzlich verwirrt und kuschelweich. Ich habe zurückgeblättert, weil ich dachte, was ist da los, was hab ich überlesen. Da hätte ich mir etwas mehr Entwicklung gewünscht.

Ansonsten hat mich "Der verwunschene Gott" total abgeholt und mitgerissen. Ich habe so mitgefiebert, gehofft und gerätselt. Die düstere Atmosphäre und die starken Charaktere sind absolute stärken dieses Buches. Am Ende wurde der Spannungsbogen noch mal rasant angezogen und hat mich absolut mitgerissen, dann saß ich da und konnte nicht glauben, dass es plötzlich vorbei ist. Das dieser miese, wirklich miese Cliffhanger das Ende sein kann und ich nun ahnungslos auf eine Fortsetzung warten muss.


Mein Fazit:

Absolute Leseempfehlung! Wenn ihr auf High Fantasy und Märchenadaptionen steht, dann ist dieses Buch genau das richtige für euch. Wenn euch "Das Reich der Sieben Höfe" gefallen hat, dann lest dieses Buch. Eine neue Welt, verwunschene Wälder und Götter, gefallende Prinzen, bösartige Wesen, Magie, Intrigen und ein bisschen Romantik, all das hat der verwunschene Gott zu bieten. Ich werde den zweiten Teil definitiv lesen und freue mich schon riesig darauf zu erfahren wie es weitergeht.


Hannah ♥ 




[DMC-Rezension] "Bin hexen - wünscht mir Glück" von Liane Mars

Hey ihr Zuckerschnuten :)

Letztes Jahr habe ich mein laaaaaaang ersehntes Drachenpaket bestellt und erhalten und wenn ich "laaaaaaang" sage, meine ich sehnsüchtig. :D Aber das Warten hat sich gelohnt. Dann war die nächste Frage natürlich - "Welches Buch soll ich zuerst lesen?" -

Ich habe wahrlich eine ganze Woche überlegt, ob ich zuerst mit "Bin hexen" von Liane Mars, "Der verwunschene Gott"von Laura Labas oder "Madness" von Maja Köllinger und habe mich dann schließlich für "Bin hexen" entschieden. ;)

Und ich habe es nicht bereut. Ich war ja bereits in ihren Roman "Funkenmagie" verliebt und mit diesem Roman geht es mir genauso. Aber mehr erfahrt ihr in der folgenden Rezension.

Aber hier erst einmal ein paar Informationen zum Buch:




Titel: Bin hexen - Wünscht mir Glück

Autor: Liane Mars

Reihe: -

Preis: Taschenbuch - 12,90€ Seiten: 260

Verlag: Drachenmond Verlag

Genre: Jugendbuch, Fantasy Themen: Magie, Liebe, Hexen, Selbstfindung

gelesen: November 2017

Klappentext: Hexe Prim hasst die Magie. Bei keinem einzigen Zauberspruch kann sie sicher sein, was am Ende daraus entsteht. Kein Wunder, dass Prim nur äußerst ungern hext. Doch das ist nun einmal Pflicht, sonst spielt die Magie vollkommen verrückt. Als wäre das nicht schon schlimm genug, wird die Zauberwelt auch noch vom Hexenjäger Liam enttarnt. Der ist nicht nur sexy und gefährlich, sondern auf magische Weise mit Prim verbunden. Was das angeht, ist die Zauberwelt unerbittlich. Prim muss das Herz des Jägers erobern, um die Magie zu beruhigen. Doch wie soll sie das machen, ohne von ihm verhaftet zu werden?


Das Cover


...gestaltet von Marie Grasshoff und was soll ich sagen? Ich bin begeistert. Das Katzen immer im Zusammenhang mit Hexen erwähnt werden, ist uns ja nicht gänzlich unbekannt. Aber dieses Cover ist schlicht, lässt Spielraum für die eigene Fantasie. Das Cover passt perfekt zu der Geschichte, die sich dahinter verbirgt.

Die Meinung


Prim ist eine junge Hexe, die alles andere als die Magie liebt. Sie hasst sie regelrecht und wenn sie nicht genötigt wäre zu zaubern, würde sie die Magie komplett aus ihrem Leben verbannen. Das Prim speziell ist, war allen und auch ihr schon klar, als sie ihren Namen erhielt. Liam ist ein Hexenjäger, der ebenfalls nicht viel übrig hat für Magie (wie sich von seinem Beruf her, schon darauf schließen lässt)  und es hatte schon etwas "magisches" an sich, dass die beiden aufeinander treffen. Tom hingegen ist ein Drehbuchautor, der wie geschaffen ist, zumindest denkt sie das am Anfang, bevor sie Liam begegnete. Es ist eine ganz spezielle, komplizierte und mitfühlende Dreiecksgeschichte, so viel ist auf jeden Fall schon mal sicher.

Die Charaktere sind lebhaft und authentisch geschrieben. Sie reißen einen sofort mit, so dass man immer weiter lesen muss. Die Spannung ist immer zum richtigen Zeitpunkt vorhanden und es hat sich nie einfach nur dahin gezogen. Aber ehrlich gesagt habe ich von der Autorin Liane Mars auch nichts anderes erwartet. Ihr Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Bereits bei Funkenmagie war ich hin und weg. Und genau so ist es auch wieder bei Bin hexen - wünscht mir Glück.

Ein kleiner Schwachpunkt war trotzdem vorhanden... Das Lesevergnügen von 260 Seiten ging viel zu schnell vorbei, aber so ist es meistens, wenn einen das Buch fesselt, oder nicht? :) Ich hätte diese Geschichte über Liebe und Freundschaft und "zu sich selbst finden", ewig weiterlesen können.


Sharon ♥